Lexikon

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Lager, Konzentrationslager
Lager bezeichnet allgemein einen provisorischen Wohn- und Übernachtungssort. In Zusammenhang mit Flucht und Vertreibung spielen Lager als vorübergehende, notdürftige Unterbringung eine große Rolle. Der Aufenthalt dort kann von wenigen Tagen oder Wochen bis hin zu vielen Jahren reichen. Seit dem Zweiten Weltkrieg verbindet man ganz allgemein den Begriff Konzentrationslager mit Naziterror und mit den grausamen Methoden der willkürlichen Vernichtung von Menschenleben. Konzentrationslager (engl. concentration camps) sind jedoch viel älter. Konzentrationslager stellen Einrichtungen dar, um politische Gegner oder missliebige Menschen aus ethnischen, religiösen oder sozialen Gruppen widerrechtlich festzuhalten. Im Bosnienkrieg gab es eine Vielzahl von Lagern als Notunterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene.
 
Landsmannschaften
Zusammenschluss von Personen gleicher regionaler, meist auch gleicher ethnischer Herkunft, die sich als Interessengruppe (Lobby) organisieren und artikulieren.
 
Lastenausgleich
materielle Entschädigung von Flüchtlingen und Vertriebenen in (West-)Deutschland auf Grund des Lastenausgleichgesetzes von 1952. Der Ausgleich betraf Schäden und Verluste infolge der Vertreibungen und Zerstörungen der Kriegs- und Nachkriegszeit sowie die Milderung von Härten, die infolge der Währungsreform eingetreten waren. Das Gesetz schuf die Grundlage dafür, dass ein Teil des verlorenen Eigentums und Vermögens der Vertriebenen durch Umverteilung des vorhandenen Volksvermögens ersetzt wurde. Zur Durchführung des Lastenausgleichs wurden Ausgleichsabgaben von der alteingesessenen Bevölkerung Westdeutschlands erhoben, eine groß angelegte Aktion staatlich verordneter nationaler Solidarität.
 
Lausanner Abkommen
Vertrag zwischen Griechenland und der Türkei vom 30. Januar  1923. Auf Grund des Lausanner Abkommens, das in Lausanne in der  Schweiz unterzeichnet wurde, mussten die meisten muslimischen Türken  Griechenland und die meisten christlich-orthodoxen Griechen Kleinasien  verlassen. Der Austausch betraf ca. 1,3 Millionen Griechen und 350.000  bis 480.000 Türken.
 
Lemberg
die einstige Hauptstadt Galiziens, die bis zum Jahre 1918 österreichisch war. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Galizien an Polen und wurde nun als „Kleinpolen“ (Malopolska) bezeichnet. Im Jahr 1939 wurde Lemberg zunächst von der Sowjetunion besetzt und von 1941 bis 1944 dem deutschen Generalgouvernement Warschau zugeordnet. Im August 1944 wurden Lemberg und die ehemaligen Ostgebiete Polens (Galizien und Wolhynien) Teil der Ukrainischen SSR. Lemberg bekam den Namen Lvov. Mit der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 wurde die Stadt von Lvov in Lviv umbenannt.