![]() |
![]() |
Kadi |
Richter in islamischen Ländern. |
Kleinasiatische Katastrophe |
Bezeichnung in Griechenland für die Umsiedlung der griechischen Bevölkerung aus Kleinasien nach Griechenland in den frühen 1920er Jahren. |
Kleinasien |
anderer Begriff für Anatolien, also der asiatischen Halbinsel zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer, die den Großteil der heutigen Türkei ausmacht. Die genaue geografische Definition ist vage. |
Koch, Erich |
NSDAP-Politiker, NS-Gauleiter von Ostpreußen, 1941–1944 Reichskommissar für die Ukraine. Er war aktiv an der dortigen Unterdrückung der Bevölkerung und der Judenverfolgung beteiligt; ab 1949 war er in polnischer Haft, wurde 1959 zum Tode verurteilt und dann zu lebenslanger Haft begnadigt. |
Kollektivschuld |
Bei der Erörterung nationalsozialistischer Verbrechen wird den Alliierten von rechtsextremer Seite oft unterstellt, sie gingen von der kollektiven Schuld aller Deutschen aus, die sich auch auf künftige Generationen vererbe. Dass Nachgeborene, also die heutigen Jugendlichen und ihre Eltern, im moralischen oder rechtlichen Sinne an Verbrechen schuldig oder mitschuldig sind, die vor 1945 begangen wurden, ist natürlich nicht möglich. Aber auch direkt nach 1945 ist der Vorwurf der Kollektivschuld gegen die Deutschen insgesamt nicht ernsthaft erhoben worden. Keine Handlung der alliierten Besatzungsmächte nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Staats wurde mit der „Kollektivschuld“ der Deutschen begründet.
(...) Nach 1945 war die Kollektivschuldthese nicht das Motiv alliierter Deutschlandpolitik. In den Nürnberger Prozessen wurden die Angeklagten nach dem Nachweis ihrer individuellen Schuld verurteilt. Im Verfahren gegen die I. G. Farben (...) vor dem US-Tribunal in Nürnberg wurde im Urteil eindeutig klargestellt: „Es ist undenkbar, dass die Mehrheit aller Deutschen verdammt werden soll mit der Begründung, dass sie Verbrechen gegen den Frieden begangen hätten. Das würde der Billigung des Begriffes der Kollektivschuld gleichkommen, und daraus würde logischerweise Massenbestrafung folgen, für die es keinen Präzedenzfall im Völkerrecht und keine Rechtfertigung in den Beziehungen zwischen den Menschen gibt.“ Quelle: Informationen zur politischen Bildung – aktuell, http://www.bpb.de/publikationen/WXT2V6,0,0,Kollektivschuld.html |
Kommunismus |
politische Ideologie, die auf die Lehren der deutschen Philosophen Karl Marx und Friedrich Engels zurückgeht, daher auch Marxismus. Fortentwickelt wurde der Marxismus von Lenin zum Leninismus bzw. Bolschewismus. Der Kommunismus geht davon aus, dass sich Geschichte als Geschichte von Klassenkämpfen zwischen sozialen Gruppen vollzieht und einer historischen Logik bzw. Bestimmung (Determination) folgt. Die Entwicklung der Geschichte erfolgt gemäß dieser Lehre von der (klassenlosen) Urgesellschaft über die Feudalgesellschaft und den Kapitalismus hin zum Sozialismus (Vorstufe des Kommunismus) und schließlich zum Kommunismus, in dem alle Klassengegensätze aufgelöst sind. Der Marxismus-Leninismus gelangte 1917 in Russland mit der Oktoberrevolution an die Macht, nach 1945 verbreitete er sich in ganz Ostmitteleuropa. Mit dem Untergang der Sowjetunion verschwand der Kommunismus als bedeutende politische Herrschaftsform in Europa. |