Lexikon

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Deportation
zwangsweise Umsiedlung von Individuen oder Gruppen innerhalb eines Staates.
 
Diaspora
Der griechische Begriff Diaspora bedeutet wörtlich ‘Zerstreuung’. Er wurde erstmals im griechischen Altertum benutzt, um das Exil der ägäischen Bevölkerung zu bezeichnen. Auf Hebräisch heißt der entsprechende Begriff galut und charakterisierte die Zerstreuung der Juden zur Zeit des Babylonischen Exils. Seit der römischen Zeit wurde der Begriff mehr und mehr mit der Zerstreuung der Juden in der Welt in Verbindung gebracht. Die jüdische Geschichte wurde bestimmend für die Definition des Begriffes. Zu Bestimmungskriterien wurden: die Zwangsvertreibung einer Bevölkerung als Folge einer Katastrophe; die Zerstreuung dieser Bevölkerung über verschiedene Territorien, Länder oder sogar Kontinente; eine gemeinsame Erinnerung an die Katastrophe, die zur Zerstreuung führte; und die Absicht und Bereitschaft, die Existenz der Gruppe über Generationen hinweg aufrechtzuerhalten. In jüngerer Zeit wurde der Begriff auch auf andere verstreute Minderheitengruppen übertragen. Somit wurde er zu einem weit verbreiteten Konzept, das heute auch Einwanderer einschließt, so z.B. die irische oder chinesische Diaspora in den USA.
 
Displaced Persons (DPs)
während des Zweiten Weltkrieges heimatlos gewordene Menschen. Der Begriff umfasst insbesondere nach Deutschland verschleppte Zwangsarbeiter, meist aus Ostmittel- und Osteuropa, die Überlebenden der Konzentrationslager und aus ihren Heimatländern geflüchtete oder vertriebene Menschen. Für die Unterbringung in Lagern und die Vorbereitung der Repatriierung der DPs waren die alliierten Besatzungsmächte und die UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration) zuständig.