Lernstation 3: Ablauf und Zusammenhänge aufzeigen

 Lernstation 3: Abläufe und Zusammenhänge

In der Lernstation 3 finden Sie einen vergleichenden Arbeitsauftrag und drei Arbeitsaufträge zu Einzelphänomenen, die Sie in der Gruppe oder einzeln bearbeiten können.

In der Lernstation 3 geht es darum, die Abläufe sowie die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Zwangsmigrationen aufzuzeigen. In ausgewählten Texten und Dokumenten erfahren Sie mehr über die Hintergründe und unterschiedliche und vergleichbare Verläufe.

Griechisch-türkischer Bevölkerungsaustausch
Die Geschichte der Zwangsmigrationen beginnt in Europa mit den Balkankriegen (1912/13), als erstmals im 20. Jahrhundert massenhaft Menschen vertrieben wurden. Dies betraf anfänglich vor allem die Muslime. Der Erste Weltkrieg (1914–1918) und der griechisch-türkische Krieg 1920–1922 führten zu einer territorialen Neuordnung der gesamten Region und zu systematisch durchgeführten Bevölkerungsverschiebungen. Grundlage dafür war das Abkommen von Lausanne zwischen Griechenland und der Türkei aus dem Jahre 1923, in dem die Zwangsumsiedlung von ca. 1,3 Millionen Griechen aus Kleinasien und dem Pontos sowie ca. 400 000 Türken bzw. Muslime aus Griechenland beschlossen wurde.

Deutsche und polnische Vertreibung und Umsiedlung
Nach dem Zweiten Weltkrieg führten Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung zu einer der größten Völkerwanderungen in der europäischen Geschichte. In Europa waren vor allem Polen und Deutschland davon betroffen. Als die Grenzen Polens im Jahr 1945 nach Westen verschoben wurden, mussten Millionen Polen und Deutsche ihre Heimat verlassen: Aus dem polnischen Osten, der nun zur Sowjetunion gehörte, wurden die Polen nach Westen umgesiedelt, in die ehemals deutschen, nun an Polen abgetretenen Gebiete. Von dort wiederum wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben, sofern sie nicht schon vor der heranrückenden Roten Armee geflohen war, und durch polnische Neusiedler ersetzt, die meisten von ihnen Umsiedler aus ihrer verlorenen Heimat in Ostpolen.

„Ethnische Säuberung“ in Bosnien
Im Frühjahr 1992 begann mit dem Krieg in Bosnien-Herzegowina ein Völkermord mitten in Europa: Bis zum Kriegsende im Jahr 1995 wurde knapp die Hälfte der 4,35 Millionen Einwohner Bosnien-Herzegowinas zu Flüchtlingen und Vertriebenen. Von den fast zwei Millionen Betroffenen konnten bis heute mehrere Hunderttausend aus dem Ausland oder aus anderen Landesteilen in ihre Heimat zurückkehren. Die Rückkehrer stehen vor der schwierigen Herausforderung, die das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Serben heute darstellt.

Übersicht der Arbeitsaufträge

Arbeitsauftrag 1: Die Tragödie der Vertreibung

Gruppe Einzel- und Gruppenarbeit    Uhr 2 x 45 Minuten

Vergleichen Sie anhand der ausgewählten Erzählungen von Zeitzeugen die Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle der Vertriebenen. Diskutieren Sie Ihre Ergebnisse anschließend kritisch in der Gruppe. weiter >>

Arbeitsauftrag 2a:  „Ethnische Säuberung“ im Bosnienkrieg (1992-1995) - Phasen und Hintergründe

Gruppe Hausarbeit    Uhr 60 Minuten

Setzen Sie sich mit dem komplexen Ablauf von Flucht und Vertreibung auseinander. Betrachten Sie dazu die „ethnische Säuberung“ in Bosnien am Beispiel der Stadt  Prijedor. Erarbeiten Sie sich zunächst einen Überblick über die Phasen und Hintergründe des Kriegs- und Vertreibungsgeschehens, um die Erinnerungen der Zeitzeugen an die Geschehnisse einordnen zu können. weiter >>

Arbeitsauftrag 2b: Zeitzeugen berichten

Gruppe Partnerarbeit und Klassendiskussion    Uhr 45 Minuten

In diesem Arbeitsauftrag geht es darum, das Unrecht und die systematischen Menschenrechtsverletzungen an den Menschen aus Prijedor/Bosnien anhand ihrer persönlichen Erinnerungen zu beleuchten und ihre Erzählungen in die Zusammenhänge des Bosnienkrieges einzuordnen. weiter >>

Arbeitsauftrag 3: Der Zusammenhang zwischen polnischer und deutscher Zwangsmigration

Gruppe Einzel- und Gruppenarbeit    Uhr 2 x 45 Minuten

Arbeiten Sie den Zusammenhang zwischen polnischer Umsiedlung und deutscher Vertreibung heraus. Dabei werden sowohl die Rolle der Alliierten - insbesondere die der Sowjetunion - und ihre politischen Entscheidungen, als auch die Reaktion der Menschen darauf beleuchtet. weiter >>

Arbeitsauftrag 4: Der Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und Türkei

Gruppe Einzel- und Partnerarbeit    Uhr 2 x 45 Minuten

In diesem Arbeitsauftrag geht es um den Verlauf des Bevölkerungsaustausches zwischen Griechenland und der Türkei in Folge des Lausanner Abkommens von 1923. weiter >>

Arbeitsauftrag 1: Die Tragödie der Vertreibung

Gruppe Einzel- und Gruppenarbeit    Uhr 2 x 45 Minuten

Ziel des Arbeitsauftrages

Bearbeiten Sie anhand der ausgewählten Erzählungen von Zeitzeugen die vergleichbaren Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle der Zeitzeugen und diskutieren Sie diese anschließend in der Gruppe.

Aufgabe

Bilden Sie zwei Gruppen.

a. Hören Sie sich die drei Audiofiles ihrer Gruppe an.

b. Halten Sie während des Anhörens die Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle der einzelnen Zeitzeugen in Stichpunkten fest und diskutieren Sie in der Gruppe.

c. Arbeiten Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schilderungen heraus und halten Sie diese schriftlich fest.

Material für Arbeitsauftrag 1

Gruppe 1

Auf den folgenden Seiten finden Sie Audiofiles von Zeitzeugenberichten zu Arbeitsauftrag 1.

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile S. Hegic


Frau Sefija Hegic

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Frau Sefija Hegic, geb. 1931 in Racovcani (Bosnien), wurde 1995 aus Bosnien über Kroatien nach Schweden vertrieben und kehrte 1997 mit ihrer jüngsten Tochter nach Bosnien zurück

Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung

Audiofile:  Überleben in der Not)

 

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile Arno Mikolajek


Herr Arno Mikolajek

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Herr Arno Mikolajek, geb. 1930 in Breslau, wurde 1946 aus Schlesien nach Niedersachsen vertrieben. 


Audiofile;  Umsiedlung , Flucht, Vertreibung


Audiofile: Überleben in der Not

 

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile A. Damm


Frau Anna Damm

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Frau Anna Damm, geb. 1928 in Lemberg (ehemaliges Polen), wurde 1946 nach Wroclaw (ehemaliges Breslau) zwangsumgesiedelt (Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung). 

 

Material für Arbeitsauftrag 1

Gruppe 2

Auf den folgenden Seiten finden Sie Audiofiles von Zeitzeugenberichten zu Arbeitsauftrag 1.

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile D. Akter


Frau Demihan Akter

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Frau Demirhan Akter, geb. 1915 in Grebena (Griechenland) wurde 1924 mit ihrer Familie in die Türkei umgesiedelt (Audiofile: Umsiedlung, Flucht , Vertreibung)

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile C. Mikolajek


Frau Christa Mikolajek

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Frau Christa Mikolajek, geb. 1927 in Breslau, floh im Januar 1945 zunächst nach Hamburg (Audiofile: Umsiedlung, Flucht , Vertreibung)

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile Y. Tamtakos


Herr Yiannis Tamtakos

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Herr Yiannis Tamtakos, geb. 1908 in Fokia in Kleinasien (heute Türkei), er wurde zwei Mal umgesiedelt bzw. musste fliehen

Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung

Audiofile: Kindheit

 

Präsentation der Ergebnisse

a. Stellen Sie ihre Gruppenergebnisse vor und diskutieren Sie diese in der Klasse.

b. Überprüfen Sie dabei in der Diskussion die Aussage: „Im Zentrum steht das Gefühl des erlittenen Unrechts, die eigene Tragödie wird als größte und schmerzhafteste gesehen.“
(Quelle: Hans-Jürgen Bömelburg u.a. (Hg.), Vertreibung, 2000, Zitat S. 7).

„Ethnische Säuberung“ im Bosnienkrieg (1992-1995)

Arbeitsauftrag 2a: Phasen und Hintergründe

Gruppe Hausarbeit    Uhr 60 Minuten

Ziel des Arbeitsauftrages

Setzen Sie sich mit dem komplexen Ablauf von Flucht und Vertreibung auseinander. Betrachten Sie dazu die „ethnische Säuberung“ in Bosnien am Beispiel der Stadt Prijedor. Erarbeiten Sie sich zunächst einen Überblick über die Phasen und Hintergründe des Kriegs- und Vertreibungsgeschehens, um die Erinnerungen der Zeitzeugen einordnen zu können.

Es wird aufgezeigt, dass während des Jugoslawienkrieges alle Völker Opfer ethnischer Vertreibungen wurden. Doch das eigentliche Ziel der Vertreibungspolitik waren Muslime, wenngleich auch Serben und Kroaten zu den Leidtragenden gehörten.

Definition von "ethnischer Säuberung":

Der Begriff  "ethnische Säuberung" trat im Mai 1992 in der ersten Phase des Krieges in Bosnien in unser Bewusstsein. Damals bezog er sich auf die serbischen Angriffe gegen bosnische Muslime, die aus ihren Heimatgebieten vertrieben werden sollten. Der Begriff drang rasch in den internationalen Wortschatz vor und bezog sich bald nicht nur auf die serbische Aggression, sondern auch auf Angriffe von Kroaten gegen Muslime oder Serben gegen Kroaten. Ideologischer Hintergrund ist ein übersteigerter völkischer Nationalismus (Radikalnationalismus), der die Nation als Kultur- und Abstammungsgemeinschaft definiert. Ziel ist die Entfernung einer Bevölkerungsgruppe und oft auch aller seiner Spuren von einem bestimmten Territorium.

Aufgabe


Bitte bereiten Sie einzeln zu Hause folgende Aufgaben Ihrer Arbeitsgruppe vor.

1. Arbeitsschritt:
a. Bitte  lesen Sie den Textauszug der Politologin  Marie Calic zu den allgemeinen Zusammenhängen von Flucht und Vertreibung im Jugoslawienkrieg.

b. Halten Sie die verschiedenen Phasen der „Massenwanderungen“ im Jugoslawienkrieg anhand des Textauszuges thesenartig auf dem Notizblatt fest. Bewerten Sie den Umfang der Flucht bosnischer Muslime im Gesamtzusammenhang der angesprochenen Wanderungen.
Erläutern Sie kurz, ob Sie den Begriff der Wanderung in diesem Zusammenhang für angemessen halten.

2. Arbeitsschritt:
a. Bitte lesen Sie die Textauszüge von Karl Kaiser und Norman Naimark, die sich mit den Geschehnissen in Prijedor in Bosnien befassen.

b. Stellen Sie anhand der beiden Texte zusammen, welche konkreten Handlungen die “ethnische Säuberung” in Prijedor umfasste. Benennen Sie die unterschiedlichen Formen der Gewaltanwendung mit eigenen Worten. Nutzen Sie dazu das Notizblatt.

Material für Arbeitsauftrag: Texte

Zur Bearbeitung des Arbeitsauftrages nutzen Sie bitte die Textauszüge der Politikwissenschaftler  und Historiker Calic, Kaser und Naimark:

1. Textauszug Marie-Janine Calic: Krieg, Flucht und Vertreibung in Jugoslawien (pdf) 

2. Textauszug Karl Kaser: Das ethnische „engineering" (pdf)

3. Textauszug Norman M. Naimark: Flammender Hass. Ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert (pdf)

Präsentation der Arbeitsergebnisse

Tragen Sie kurz die Ergebnisse der zuhause bearbeiteten Textarbeit vor. Sie dienen Ihnen als Hintergrund für die Bearbeitung der Zeitzeugenerzählungen von Aufgabe 2b.

Arbeitsauftrag 2b: Zeitzeugen berichten

Gruppe Partnerarbeit und Klassendiskussion    Uhr 45 Minuten

Ziel des Arbeitsauftrages

In diesem Arbeitsauftrag geht es darum, das Unrecht und die systematischen Menschenrechtsverletzungen an den Menschen aus Prijedor/Bosnien anhand ihrer persönlichen Erinnerungen zu beleuchten und ihre Erzählungen in die Zusammenhänge des Bosnienkrieges einzuordnen.

Die Erzählungen der Zeitzeugen verdeutlichen, wie schwierig das Erinnern und Aussprechen von leidvollen Erfahrungen ist, die nur knapp ein Jahrzehnt zurückliegen.

Aufgabe

Bilden Sie Paare.

a.  Hören Sie sich zu Zweit aufmerksam die ausgewählten Zeitzeugenerzählungen über die Fluchterlebnisse  in Bosnien-Herzegowina  Anfang und Mitte der 1990er Jahre an.

b. Halten Sie auf Ihrem Notizblatt stichwortartig die geschilderten Erlebnisse fest. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile J.  Dedic


Frau Jasminka Dedic

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Frau Jasminka Dedic, geb. 1964 in Biscani im Bezirk Prijedor/Bosnien, wurde 1992 aus ihrer Heimat vertrieben und lebte mit ihren beiden Kindern bis zu ihrer Rückkehr nach Bosnien im Jahr 1997 in Stuttgart/Deutschland (Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung).

 

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile S.  Suljanovic

Herr Sead Suljanovic

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Herr Sead Suljanovic, geb. 1951 in Prijedor/Bosnien, wurde 1995 aus seiner Heimatstadt vertrieben. Als einer von wenigen Tausend in der Stadt Prijedor verbliebenen Muslime erlebte er die zweite große Welle der ethnischen Säuberung und Vertreibung im Jahr 1995 und verbrachte das Kriegsende als Binnenvertriebener in Zenica in Mittelbosnien (Audiofile Umsiedlung / Flucht / Vertreibung)

 

Präsentation der Arbeitsergebnisse


Fassen Sie die Schilderungen in der Gesamtgruppe zusammen.

Diskutieren Sie dabei, inwiefern es sich um typische Erfahrungen von "ethnischer Säuberung" handelte.  Sie können sich dabei auf die Ergebnisse aus  Arbeitsauftrag 2a beziehen.

Arbeitsauftrag 3: Der Zusammenhang zwischen polnischer und deutscher Zwangsmigration

Gruppe Einzel- und Gruppenarbeit    Uhr 2 x 45 Minuten

Ziel des Arbeitsauftrages

In diesem Arbeitsauftrag geht es darum, dass Sie den Zusammenhang zwischen polnischer Umsiedlung und deutscher Vertreibung herausarbeiten. Dabei werden sowohl die Rolle der Alliierten - insbesondere die der Sowjetunion - und ihre politischen Entscheidungen, als auch die Reaktion der Menschen darauf beleuchtet.

Aufgabe

1. Arbeitsschritt:
Bitte verschaffen Sie sich zunächst in Einzelarbeit einen Überblick über den Zusammenhang von polnischer Umsiedlung und deutscher Vertreibung. Benutzen Sie dazu das Text- und Kartenmaterial: 

a. Lesen Sie den Textauszug des polnischen Historikers Jerzy Kochanowski.
b. Informieren Sie sich über die politischen Entscheidungen der Alliierten auf der Konferenz von Jalta vom Februar 1945.
c. Verschaffen Sie sich einen geografischen Überblick anhand der Karten.

2. Arbeitsschritt:
Nachdem Sie sich einen Überblick verschafft haben, teilen Sie sich  in zwei große Gruppen auf. Beide Gruppen bearbeiten je zwei ausgewählte Zeitzeugenberichte.

a. Entwickeln Sie auf ihrem Notizblatt für jede Person eine kurze Chronologie des Ablaufs.
b. Wie wurden die Umsiedlung bzw. die Vertreibung aufgenommen? Welche Unterschiede können Sie zwischen den deutschen und polnischen Erinnerungen entdecken? Stichworte können auf dem Notizblatt gesammelt werden.
c. Tauschen Sie ihre Ergebnisse in Ihrer Gruppe aus und entwickeln Sie an der Tafel oder auf dem Flip-Chart ein gemeinsames Thesenpapier zu den oben genannten Fragen.

Material für den Arbeitsauftrag

Auf den folgenden Seiten finden Sie Texte, Karten und Audiofiles.

Material für Arbeitsauftrag: Texte

1. Zwangsmigrationen im östlichen Polen am Ende des Zweiten Weltkriegs

Jerzy Kochanowski (pdf) deutsches Historisches Institut Warschau

2. Ergebnisse der Jalta-Konferenz 1945

Konferenz von Jalta (pdf) 

Weiterführendes Material (optional):

3. Die deutsche Besatzungspolitik in Polen

Besatzungspolitik Polen (pdf) 

Material für Arbeitsauftrag: Karten

1. Polen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg

2. Vertreibung der Deutschen und Polen, 1944-1946

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Material für Arbeitsauftrag: Audiofiles Gruppe 1

Auf den folgenden Seiten finden Sie Audiofiles der Zeitzeugenberichte zu Arbeitsauftrag 3.

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile A. Mikolajek


Herr Arno Mikolajek

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Herr Arno Mikolajek, geb. 1930 in Breslau, wurde 1946 aus Schlesien nach Niedersachsen vertrieben

Audiofile: Kriegszeiten, Okkupation


Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung

 

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile A. Damm


Frau Anna Damm

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Frau Anna Damm, geb. 1928 in Lemberg (ehemaliges Polen), wurde 1946 nach Wroclaw (ehemaliges Breslau) zwangsumgesiedelt.

Audiofile: Kriegszeiten, Okkupation

Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung

 

Material für Arbeitsauftrag: Audiofiles Gruppe 2

Auf den folgenden Seiten finden Sie Audiofiles der Zeitzeugenberichte zu Arbeitsauftrag 3.

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile M.  Winkler

Frau Marianne Winkler

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Frau Marianne Winkler, geb. 1954 berichtet über die Erlebnisse ihrer Mutter, die 1946 aus Schlesien vertrieben wurde. (Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung)

 

Material für Arbeitsauftrag: Audiofile W.  Zalogowicz

Herr Wladyslaw Zalogowicz

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Herr Wladyslaw  Zalogowicz, geb. 1922 in Lemberg (ehemaliges Polen), war im polnischen Widerstand und wurde 1946 aus Lemberg nach Wroclaw zwangsumgesiedelt. (Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung)

 

Präsentation der Arbeitsergebnisse

Beide Gruppen präsentieren ihr erarbeitetes Thesenpapier. Diskutieren Sie gemeinsam über mögliche Gründe für die unterschiedliche Verarbeitung von Flucht- und Vertreibungserlebnissen auf deutscher und polnischer Seite.

Arbeitsauftrag 4: Der Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und Türkei

Gruppe Einzel- und Partnerarbeit    Uhr 2 x 45 Minuten

Ziel des Arbeitsauftrages

In diesem Arbeitsauftrag geht es um den Verlauf des Bevölkerungsaustausches zwischen Griechenland und Türkei in Folge des Lausanner Abkommens von 1923.

Zeitzeugen berichten über die Erfahrungen ihrer Familie, über Flucht und Vertreibung in Folge von Kriegen zwischen Griechenland und der Türkei. Es wird aufgezeigt, dass Griechen wie Türken durch den Bevölkerungsaustausch vielfache Verlusterfahrungen gemacht, Gräueltaten erlebt oder ihr Leben verloren haben. Sie erarbeiten und diskutieren, wie sich heute Zeitzeugen an die Geschehnisse von Flucht und Vertreibung erinnern, die ihre Familien in Folge von Kriegen zwischen Griechenland und Türkei erfahren haben.

Aufgabe

Bitte bereiten Sie den ersten Arbeitsschritt in Einzelarbeit vor. Im zweiten Arbeitsschritt arbeiten Sie paarweise zusammen.

1. Arbeitsschritt:
Erarbeiten Sie sich zunächst einen Überblick zu der Vorgeschichte, dem Zustandekommen und den Zusammenhängen des Abkommens von Lausanne aus dem Jahr 1923.

a. Informieren Sie sich anhand der Karte (siehe Material) über die griechisch-türkischen Bevölkerungsverschiebungen nach 1923. Beschreiben Sie kurz Umfang und Ziele der Zwangsmigration von Griechen und Türken in eigenen Worten auf dem Notizblatt.

b. Bitte lesen Sie den Textauszug von Norman Naimark  (siehe Material). Halten Sie die Kernaussagen des Lausanner Abkommens in eigenen Worten auf dem Notizblatt fest. Berücksichtigen Sie dabei insbesondere, welche und wie viele Menschen vom Bevölkerungsaustausch betroffen waren.

2. Arbeitsschritt:
a. Hören Sie sich die Berichte der Zeitzeugen (Material Audio) in Partnerarbeit an. Machen Sie sich Notizen zu deren Vertreibungs-, Verlust- und Unrechtserfahrungen auf dem Notizblatt.

b. Stellen Sie die Schilderungen von Herrn Tamtakos und Frau Akter gegenüber. Diskutieren Sie mit Ihrem Partner, in welcher Hinsicht sie ähnliche Erfahrungen machten und wo sich ihre Erlebnisse unterschieden. Notieren Sie ihre Ergebnisse..

Material für Arbeitsauftrag: Karte, Text



Karte: Griechisch-Türkische Bevölkerungsbewegungen nach 1923

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2. Textauszug:

>>Norman M. Naimark: Flammender Hass (pdf) 

Material für Arbeitsauftrag: Audiofiles Y. Tamtakos und D. Akter

Herr Yiannis Tamtakos

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Herr Yiannis Tamtakos, geb. in Fokia in Kleinasien (heutige Türkei), seine Familie wurde erstmals im Zweiten Weltkrieg und ein zweites Mal in Folge des Lausanner Abkommens im Jahr 1924 vertrieben bzw. zwangsumgesiedelt (Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung).

 

Frau Demirhan Akter

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Frau Demirhan Akter, geb. 1915 in Grebena, einem Ort im griechischen Teil Mazedoniens, wurde 1924 in Folge des Lausanner Abkommens mit ihrer Familie in die Türkei umgesiedelt (Audiofile: Umsiedlung, Flucht, Vertreibung).

 

Präsentation der Arbeitsergebnisse


Tragen Sie zunächst die Ergebnisse  zum Abkommen von Lausanne in der Klasse zusammen und diskutieren Sie anschließend über die gemeinsamen und unterschiedlichen Erfahrungen der Zeitzeugen.

Ausgewählte Literatur & Quellen

Mathias Beer, Umsiedlung, Flucht und Vertreibung der Deutschen als internationales Problem. Zur Geschichte eines europäischen Irrwegs, Hg. Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg, 2002

Hans-Jürgen Bömelburg u.a. (Hg.), Vertreibung aus dem Osten. Deutsche und Polen erinnern sich, Olsztyn: Borussia 2000

Marie-Janine Calic, Krieg und Frieden in Bosnien-Herzegowina, Frankfurt/Main: Suhrkamp 1996 (erweiterte Neuausgabe)

Friedrich-Ebert-Stiftung: Zwangsmigrationen und Vertreibungen in Europa 1938-48, FES-Netz-Quelle: Geschichte und Politik

Michael G. Esch, „Gesunde Verhältnisse“. Deutsche und polnische Bevölkerungspolitik in Ostmitteleuropa 1939-1950, Marburg: Herder-Institut, 1998.

Karl Kaser, Das ethnische „engineering“, in: Dunja Melcic (Hg.), Der Jugoslawien-Krieg. Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 1999, S.408-42.2

Jerzy Kochanowski, Die Aussiedlung der Polen aus den östlichen Woiwodschaften der II. Republik (1944-1946). Der Versuch einer anderen Perspektive, in: Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte 3.1999, S. 169-197.

Norman M. Naimark, Flammender Hass. Ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert, München: C.H. Beck 2004.

Philipp Ther, Deutsche und polnische Vertriebene. Gesellschaft und Vertriebenenpolitik in der SBZ/DDR und in Polen 1945-1956, Göttingen 1998.