Armenier

christliches Volk, das ehemals in der Osttürkei und in den benachbarten Regionen Russlands bzw. der ehemaligen Sowjetunion (Ararat-Hochland) sein Hauptsiedlungsgebiet hatte, innerhalb des Osmanischen Reiches, rund um das Schwarze Meer, im Zarenreich und in Südosteuropa allerdings bedeutende Minderheiten stellte. Mit der Auflösung der Sowjetunion 1991/92 wurde ein unabhängiger armenischer Nationalstaat gegründet, der die ehemalige sowjetische Republik Armenien umfasst.

Die Armenier waren im Osmanischen Reich eine bedeutende ethnische Minderheit, die vor allem im Handel eine besondere Rolle spielte. Während des Ersten Weltkriegs wurden die Armenier im Jahr 1915 im Osmanischen Reich durch die türkischen Machthaber als innere Feinde systematisch verfolgt und deportiert. Dabei kamen ca. 500.000 bis 1,5 Millionen Armenier ums Leben. Die Opferzahlen sind strittig. Die Anerkennung dieses Ereignisses als Genozid ist ebenfalls strittig. Die Türkei weigert sich bis heute dagegen und argumentiert, es seien Kriegsfolgen gewesen. Außerhalb der Türkei gilt die massenhafte Ermordung und Verfolgung der Armenier als der erste systematische Völkermord des 20. Jahrhunderts. Die Verfolgung der Armenier 1915 im Osmanischen Reich führte zur Auswanderung vieler Armenier, insbesondere nach Frankreich und in die USA.


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